Wieso mir der Fußball so viel bedeutet

So einfach ist das nicht in Worte zu fassen. Vermutlich liegt es einfach daran, wo ich zur Welt gekommen bin und was mich schon vom Kindesalter an faszinierte. Schalke war zu jener Zeit zwar längst nicht so stark wie heute, aber dennoch war Schalke immer das Thema, egal ob zu Hause oder in der Schule. Der Alltag in Gelsenkirchen spielt sich so sehr in weiß und blau ab wo sonst wohl kaum irgendwo in einer Stadt in Deutschland. Zugegeben, vielleicht fehlt es gerade in Gelsenkirchen an anderer Unterhaltung, aber im Vergleich zur Größe der Stadt hat Schalke mit Abstand die meisten Anhänger.

Meine Idole auf dem Rasen

Die Menschen im Ruhrpott heben echt nur beim Fußball ab und sind ansonsten bodenständige Charaktere, oft noch geprägt von den Zeiten des Bergbaus in dieser Gegend. Nicht zuletzt deshalb sind es solche Spielertypen, die mir sehr gefallen – auch wenn sie in der 1. Bundesliga wenig vorkommen. Willi Landgraf ist ein perfektes Beispiel eines solchen Spielers mit Ecken, Kanten, Herz und Kampfgeist – aber ohne das nötige Talent für die höchste Liga. Landgraf bestritt als einziger Spieler mehr als 500 Spiele in der 2. Bundesliga, aber kein einziges in der 1. Bundesliga.

Ein Blick über die Grenzen hinweg

Auch im Ausland gibt es Vereine, die mich ähnlich faszinieren wie mein Heimatverein Schalke 04. Die Art und Weise wie die Fans zum Beispiel Celtic Glasgow in ganz Europa unterstützen ist für mich einzigartig. Ich fände es wunderbar, wenn uns eine Auslosung im Europapokal wieder einmal eine Partie gegen Celtic ermöglichen würde, denn diese Stadionatmosphäre in Glasgow will ich unbedingt einmal live erleben. Ebenfalls sehr beeindruckt haben mich die Nationalmannschaft von Island und ihre Fans während der Europameisterschaft. Dass sich Island nun auch für die Weltmeisterschaft qualifiziert hat gefällt mir deswegen besonders.

Im fernen Afrika …

Der afrikanische Kontinent hat in den letzten Jahrzehnten stark aufgeholt und bringt immer wieder sehr bemerkenswerte Einzelspieler hervor. Der Fußball mag etwas chaotischer aussehen und die Bewegungen und Taktiken sind nicht gleich strukturiert wie gerade zum Beispiel in Deutschland. Dennoch bewundere ich die Ausnahmetalente, die es mit ihren Mannschaften an die Weltmeisterschaften und zu Turniersiegen an der Afrikameisterschaft geschafft haben. Didier Drogba mag ein Weltstar gewesen sein, aber ich habe ebenso viel übrig für Spieler wie Chris Katongo und Emmanuel Mayuka, die 2012 den Afrika-Cup mit Sambia gewinnen konnten.